Tälligrat-Tunnel

Der zunehmende Schwund des Grossen Aletschgletschers im 20. Jahrhundert bewirkte ein Absinken des Märjelensees. Von einer Geländeschwelle wurde dieser in zwei Becken geteilt: in den grösseren und tieferen See am Gletscherrand, den Gletscher- oder Hintersee, und in den flacheren, weiter gegen die Hütten der Märjelenalp gelegenen Vordersee. Der Vordersee ist seit 1988 im Zuge des „Märjelenprojekts“ durch eine Staumauer künstlich vergrössert worden und sammelt das Quellwasser aus dem Gebiet der Galtjinenquellen (Galkina) unterhalb des Strahlhorns. 

Das Wasser wird vom Stausee durch den neu gebauten, einen Kilometer langen Tälligrat-Tunnel in ein Speicherbecken geleitet. Von diesem Becken führt eine Leitung Bewässerungswasser nach Lax, Martisberg, Goppisberg, Riederalp und Oberried. Eine weitere Leitung führt in ein Reservoir auf der Laxeralp, wo Trinkwasser aufbereitet wird. Das Trinkwasser wird von da in weitere Reservoirs geleitet und den bereits erwähnten Gemeinden zugeführt.  

Der Tälligrat-Tunnel dient heute auch als Abkürzung für Wanderungen im Gebiet der Märjela und als Versorgungsstrasse für den aufgestauten Vordersee und das Berghaus „Gletscherstube“.