Interessanter Ort
Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch

Lötschenglocken

Vor der Lauterbrunner Kirche ist eine über 500-jährige Kirchenglocke ausgestellt. Sie trägt das Gussjahr 1497 und wird als Lötschenglocke bezeichnet. Eine zweite, kleinere Glocke mit dem Gussdatum 1483 hängt im nahen Talmuseum. Nach der Sage liegt eine dritte Glocke weit hinten im Tal in einer Spalte des Wetterlückengletschers. Diese und die Glocke im Talmuseum sollen von den Lauterbrunnern im Wallis geraubt und über den 3174 m hohen Gletscherpass geschleppt worden sein. Der Frevel löste ein heftiges Unwetter aus, so dass die Talleute eine der Glocken im ewigen Eis zurücklassen mussten. Tatsache ist, dass die Kirche von Lauterbrunnen im Jahr 1488 gegen den Willen des Klosters Interlaken errichtet wurde. Es ist deshalb denkbar, dass die dafür notwendigen Kirchenglocken über die Berge hinweg statt vor der Nase der Klosterbrüder ins Tal geholt wurden. Es könnte sogar sein, dass bei diesem Transport tatsächlich eine der Glocken verlorenging. In diesem Lichte wäre die heute vor der Kirche hängende grosse Lötschenglocke sozusagen als Nachlieferung zu verstehen.