In Trachsellauenen im hinteren Teil des Lauterbrunnentals wurde im 17. und 18. Jahrhundert in bescheidenem industriellem Rahmen Erz abgebaut und zu Metall verarbeitet. Im Zentrum stand die Gewinnung von Blei und Silber. Die Lagerstätten befanden sich in den Steilhängen der westlichen Talseite. In mühseliger Arbeit wurden dort Stollen angelegt, die teilweise mehrere 100 Meter lang waren. Oberhalb des Weilers Trachsellauenen wurde das Erz in einem Schmelzofen verhüttet. Stürme, Brände, Lawinen und Überschwemmungen richteten immer wieder Schäden an den Anlagen an. Im Vergleich mit ergiebigeren Vorkommen im Ausland erwies sich der Erzgehalt als zu schwach, so dass der Abbau zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingestellt wurde. Vom einstigen Bergwerk sind nur noch Ruinen übriggeblieben. Diese wurden 1992 im Rahmen von archäologischen Untersuchungen freigelegt. Die Anlage liegt direkt am Wanderweg von Trachsellauenen nach Obersteinberg.