Aussichtspunkt: Trugberg

Eingebettet zwischen Jungfraufirn und Ewigschneefäld erhebt sich eine Felsbastion, der Trugberg. Ein eigenartiger Name; doch wie kam es zu diesem? Dazu müssen wir zurück in’s Jahr 1841. Am 27. August dieses Jahres brachen 12 Männer vom Grimselhospiz auf, darunter befanden sich der berühmte Gletscherforscher Louis Agassiz und der schottische Physiker James David Forbes mit vier weiteren «Eisgenossen» sowie sechs Bergführer. Ziel war die Besteigung der Jungfrau. 

Am Fusse des Trugbergs entbrannte ein Streit um die genaue Lage der Jungfrau. Ein Walliser Führer behauptete, die Spitze des Trugbergs sei das «Fraueli-Horn», der Walliser Name für die Jungfrau. Der Berner Führer Jakob Leuthold hingegen verneinte dies vehement und bezeichnete den Berggipfel zu ihrer Linken als Jungfrau. Agassiz vertraute Jakob, zu recht, wie sich später herausstellte. 

Der Verwirrung wegen gaben darauf die wackeren Alpinisten dem vermeintlichen «Fraueli-Horn» den Namen «Trugberg». 

Übrigens: Am gleichen Tag bestieg die Gruppe erfolgreich die Jungfrau und war abends um halb zehn Uhr zurück am Ruheplatz beim Trugberg.