In den Nordabstürzen von Mettenberg, Wetterhorn und Wellhorn tritt in dünnen Lagen bunter Marmor auf. Das schöne Vorkommen wurde um 1730 am unteren Ende des Unteren Grindelwaldgletschers entdeckt. Die Blöcke wurden in einem Steinbruch abgebaut und nach Bern transportiert. Dort wurden sie im Marmorsägewerk des Bildhaues Johann Friedrich Funk zu Kamineinfassungen, Grabmälern, Konsoltischen und Altären verarbeitet. Besonders gefragt waren Deckblätter für Kommoden, die von Funks Bruder Matthäus hergestellt wurden und als «Funk-Kommoden» zu den begehrtesten Möbeln jener Epoche zählen.
Ein markanter Vorstoss des Unteren Grindelwaldgletschers setzte dem Marmorabbau ab 1760 ein vorläufiges Ende. Der Steinbruch unter dem Eis geriet für Jahrzehnte in Vergessenheit. Als sich der Gletscher Mitte der 1860-er Jahre innert kurzer Zeit stark zurückzog, traten plötzlich überraschende Fundstücke zutage: Grosse, schön behauene Marmorblöcke und Werkzeuge, mit denen sie bearbeitet worden waren. Erneut begann man mit der Marmorgewinnung. Die Konkurrenz durch verkehrsgünstiger gelegene Steinbrüche im Wallis und im Ausland war jedoch zu gross, so dass der Abbau Anfang des 20. Jahrhunderts endgültig eingestellt wurde.
Ein Beitrag von Barbara.